Hildegard Joos

Retrospektive

Die Retrospektive gibt mit über 150 Werken und einer Fülle von Dokumentationen einen noch nie dagewesenen Überblick über das Lebenswerk der Künstlerin, darunter Schlüsselwerke, die symptomatisch für das Schaffen von Hildegard und Harold Joos sind. Die Schau beginnt mit dem figurativ-expressiven Frühwerk von 1949 und endet mit kleinen geometrischen Gitterkompositionen von 2003, die sie erst unter der Anleitung von Harold Joos fast blind auf die Leinwand bringen konnte. Dieser weite Bogen, chronologisch und auch räumlich in Werkgruppen gegliedert, veranschaulicht die künstlerische Potenz und Vielfalt dieser Grande Dame mit den geometrischen Serien, mit den Balancen, Verschiebungen, Reduktionen, Aequivoken-Evolutionen, den narrativen Geometrien und Raumerzählungen, schließlich mit den All-Overs und Rasterbildern des abstrakten Konstruktivismus.

40 Jahre Suppan Fine Arts

Die Retrospektive zusammen mit der Künstlermonografie anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Galerie ist eines jener Projekte, die die Tradition der zahlreichen Ausstellungsprojekte der Galerie seit den frühen 1980er Jahren fortsetzen: eine Werkübersicht eines österreichischen Künstlers, begleitet von einer kunsthistorischen Monografie mit Werkübersicht oder einem Werkverzeichnis (catalog raisonné). Dabei fanden Nachlässe von Künstlern und Künstlerinnen meist den Weg zu einem Kunstwerk, das zu diesem Zeitpunkt völlig in Vergessenheit geraten war. Wiederentdeckt und mit Retrospektiven und Publikationen ins Bewusstsein der Kunstfreunde gerückt hat Martin die Künstler Hans Böhler, Josef Floch, Gustav Hessing, Herbert Bayer, Wilhelm Kaufmann, den Exilkünstler Hugo Puck Dachinger - sie alle teilten das gleiche Schicksal, Malverbot oder Emigration. Aber auch Marie Egner, Alfred Zoff, Emil Rizek und Demeter Koko, oder die Malerin des Aufbruchs, Hermine Aichenegg. All diesen Künstlerinnen und Künstlern haben die Renovierungen im Laufe der Jahre eine neue Wertschätzung und eine bedeutende Position auf dem Kunstmarkt gebracht.

Eröffnungssprecher: Dr. Klaus A. Schröder, Direktor Albertina Museum
Standort: Künstlerhaus, Wien

Ausstellungsansichten